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Ratgeber Impotenz

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Impotenz
Was ist Impotenz?

Impotenz nennt man auch erektile Dysfunktion, Potenz- oder Erektionsstörungen. Damit ist gemeint, dass ein Mann über einen längeren Zeitraum hinweg in den meisten Fällen keine oder keine lang andauernde Erektion erzeugen kann. Erektion bedeutet die Versteifung des Penis durch sexuelle Reize. Diese Reize können entweder visuell sein, oder in erotischen Gedanken bestehen. Auch die Reizung durch Berührung des Penis ist möglich. Die Erektion hängt mit dem Blutfluss, den Arterien und Venen zusammen. Im Penis befinden sich Schwellkörper, in die bei Erregung vermehrt Blut gepumpt wird. Die Erweiterung der Schwellkörper wird biochemisch gesteuert. Das Risiko impotent zu werden steigt mit zunehmendem Alter.

Männer sollten sich ihrem Arzt gegenüber öffnen und über ihre Impotenz sprechen. Dies fällt aber vielen Betroffenen nicht leicht. Man kann einiges tun, um der Impotenz vorzubeugen, z. B. Ausdauersport, Verzicht auf Nikotin, mäßiger Alkoholkonsum, kein Übergewicht und eine ausgewogene Ernährung. Etwaige Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Schlafapnoe sollten erkannt und behandelt werden. Das Fachgebiet Andrologie ist - im Gegensatz zur Urologie - noch relativ unbekannt. Es beschäftigt sich mit der Physiologie der männlichen Fortpflanzung und auch den entsprechende Krankheiten in diesem Bereich. Auch die Impotenz wird im Rahmen der Andrologie erforscht und behandelt. In manchen Fällen ist eine Sexualtherapie gemeinsam mit der Partnerin hilfreich.

Diagnose Impotenz

Um Impotenz zu diagnostizieren gibt es u. a. Blutuntersuchungen, Ultraschall und eine körperliche Untersuchung. Im Rahmen der Untersuchung der Blutwerte werden i. d. R. die Hormone Testosteron und Prolaktin getestet. Auch die Blutfette, Cholesterin und einige andere Werte sind relevant. Bei der körperlichen Untersuchung sollen äußerlich erkennbare Veränderungen an den Genitalien und an den Schwellkörpern festgestellt werden. Mit einer Ultraschalluntersuchung kann man klären, wie der Blutfluss zum Genitalbereich aussieht. Wenn eine arterielle Störung der Durchblutung vorliegt, sollte auch das Herz auf Erkrankungen überprüft werden. Wenn die Impotenz nach belastenden Situationen auftritt, kann dies ein Hinweis auf psychische Ursachen sein. Psychotherapeuten können helfen, dies festzustellen.

Impotenz kann durch Durchblutungsstörungen entstehen. Entweder fließt das Blut zu schnell aus dem Penis wieder ab, oder es fließt nicht genug Blut in den Penis hinein. Störungen der Durchblutung können mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammenhängen, mit Diabetes mellitus oder hohem Blutdruck. Ein verminderter Testosteronspiegel kann ebenfalls ein Auslöser der Impotenz sein. Impotenz kann auch als Nebenwirkung verschiedener Medikamente entstehen, z. B. bei bestimmten Psychopharmaka, Medikamenten für Herz und Kreislauf, Beruhigungsmitteln, Medikamenten bei Parkinson oder Epilepsie. Psychische Ursachen für die Impotenz können Ängste sein, Depressionen, Stress oder Probleme in der Beziehung.

Was ist Impotenz?

Impotenz wird auch medizinisch erektile Dysfunktion genannt. Impotenz bezeichnet bei Männern, dass diese längere Zeit keine oder eine nur schwache Erektion bekommen, selbst wenn sie durch sexuelle Reize stimuliert werden. Der Penis wird bei Impotenz also nicht oder nicht ausreichend steif. Der Fachbegriff erektile Dysfunktion wird häufig auch von Betroffenen gebraucht, die den Begriff Impotenz, der übersetzt Unfähigkeit bedeutet, ablehnen. Man bezeichnet die Impotenz bzw. erektile Dysfunktion auch als Impotentia coeundi. Die männliche Zeugungsunfähigkeit (Sterilität) wiederum heißt Impotentia generandi. Sterilität bedeutet die Unfähigkeit zur Fortpflanzung, wobei hier im Unterschied zur Impotenz die Fähigkeit zum Geschlechtsverkehr meist nicht eingeschränkt ist und ist nicht gleichzusetzen mit Impotenz. Im Zusammenhang mit der Impotenz sind auch die Begriffe Erektionsstörung oder Potenzstörung gebräuchlich.

Was ist eine Erektion?

Wenn keine Impotenz vorliegt, entsteht bei Männern bei sexueller Stimulation i. d. R. eine Erektion. Der männliche Penis hängt im Normalzustand beweglich oberhalb des Hodensacks. Der Vorgang der Erektion wird durch Nervenzentren des Rückenmarks beeinflusst. Eine Erektion kann ausgelöst werden durch…

  •  … reflexogene Aktivierung: eine örtliche Reizung des Gliedes.
  •  … psychogene Aktivierung: erotische Gedanken und visuelle Reize.

Die Arterien, also die Blutgefäße, die das Blut in den Penis führen, werden erweitert. Es erhöht sich so der Blutzufluss in die Schwellkörper des Penis. Die Blutkammern in den Schwellkörpern dehnen sich aus. Dadurch wird verhindert, dass Blut abfließt, denn so werden die Venen (die das Blut aus dem Penis wegführen) gegen die Schwellkörper gedrückt. Das Erweitern der Hohlräume in den Schwellkörpern geschieht durch einen biochemischen Prozess. Die Erektion verläuft in folgenden Phasen:

1. Verlängerung des Schafts des Penis

2. Steigerung der Durchblutung

3. Erektion (Der Druck ist nun geringer als der systolische Blutdruck, also der obere Wert des Blutdrucks)

4. Steifigkeit des Penis (Der Druck ist nun höher als der systolische Blutdruck)

5. Steifigkeit und Größe gehen zurück

Wann spricht man von Impotenz oder erektiler Dysfunktion?

Impotenz oder erektile Dysfunktion liegt vor, wenn ein Mann in über zwei Dritteln aller Versuche keine Erektion bekommt oder diese nicht lang genug aufrechterhalten kann, um einen Geschlechtsakt zu vollziehen. Bei Impotenz wird das Glied nicht hart genug oder es erschlafft zu schnell. Dieser Zustand muss mindestens sechs Monate gegeben sein, um von Impotenz sprechen zu können. Also liegt nicht jedes Mal, wenn ein Geschlechtsverkehr nicht möglich ist, eine therapiebedürftige Störung wie Impotenz vor. Mit fortschreitendem Alter kann auch das Risiko für eine Impotenz steigen. Im fünften Lebensjahrzehnt sind knapp 10 % aller Männer von Impotenz betroffen, im siebten Lebensjahrzehnt aber schon ein Drittel.

Fedor Singer

 

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